Dünne Pferde, Fellwechsel, zu nährstoffarmes Grundfutter


Der Siebenschläfertag sorgt für noch dünnere Pferde

 

Pferdebesitzer kämpfen heutzutage vermehrt gegen das Übergewicht ihres Pferdes. Dieses Jahr traf die Bauernregel des Siebenschläfertags – die lautet: „Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag“ - einige Pferde hart. Hielt diese in einigen Kantonen bis 6 ½ Wochen durchgehend ihr Versprechen.

 

Leichtfuttrige Pferde machen nun mit ihren aktuellen und ausnahmsweise schlanken Figuren ihre Besitzer stolz. Andere Pferde, die aber schon immer schlechte Futterverwerter waren, kamen diesen Sommer zu kurz. Mager stehen sie nun da, die Bemuskelung und die Leistung lässt langsam nach, die Verzweiflung des Besitzers wächst.

 

Die stetige Grundversorgung durch Raufutter - Heu, Gras und Stroh ist unabdingbar für die Energieversorgung des Pferdes. Was ansonsten eher im Herbst bei langsamen Rückgang der Vegetation auf der Weide zur Abmagerung des Tieres führen kann, geschah durch die Hitzeperiode bereits im Hochsommer. Heu musste zum sonst genügenden 24 h Weidezugang zugefüttert werden.

 

Die verschiedenen Raufutterarten liefern große Mengen Kohlenhydrate, die über die bakterielle Umsetzung im Dickdarm zu Fettsäuren synthetisiert werden. Diese können entweder als Energielieferant dienen oder in Speicherfett umgewandelt werden. Ein länger anhaltender Raufuttermangel führt somit nicht nur zu einem Defizit in der Energieversorgung aller Zellen und Abnahme des Fettdepots, sondern durch Minderernährung der verschiedenen Darmbakterienkulturen zur Beeinträchtigung des Darmmilieus und folglich einer verminderten Nährstoffverwertung.

 

Die besten Freunde

Zum Glück haben wir mehrere Billionen Freunde, die im Darm leben. Sie sind nicht nur Verdauungshelfer, sondern auch der Trainingspartner für das Immunsystem. Um ihrer Arbeit nachzukommen, möchten Darmbakterien gefüttert werden. Bierhefe, auch in Form von Pellets eignet sich dafür besonders gut.

 

Raufuttermangel 

Ein Raufuttermangel kann nicht durch Getreide ausgeglichen werden.  Aufgrund der enorm unterschiedlichen Nährstoffzusammensetzung muss auf ein ausgewogenes Verhältnis dieser beiden Futterarten geachtet werden. Bei einem zu hohen Anteil von Kurzfutter im Trog kann dies nebst Fehlgärungen zu anderen gesundheitlichen Problemen führen.

  

Fellwechsel

Um im Winter nicht zu frieren, müssen Haare her, neue, viele Haare. Hierfür wird viel Energie benötigt, welche in Form von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten aus einem guten Futter geliefert werden. Mikronährstoffe wie Zink, Selen, Kupfer und verschiedene Vitamine werden benötigt, um ein dichtes Winterfell mit gesunder Haut darunter zu produzieren.

 

Mängel an Mikronährstoffen, können diesen Vorgang beeinträchtigen. Oftmals sind diese besonders im Fellwechsel erkennbar an

  • Hautproblemen wie Mauke
  • Verdauungsstörungen wie Kotwasser
  • Husten in verschiedenen Formen wie ein kurzes Abhusten beim Losreiten
  • angeschwollenen Beinen

Kuren

Oft wird Pferdebesitzern empfohlen, in Zeiten des Fellwechsels Kuren mit Zusatzfutter durchzuführen. Da aber auch Überschüsse unerwünschte Folgen haben können, sollte man vor einer Kur eine Blutanalyse über den Tierarzt durchführen lassen. So kann die gesamte Fütterung optimal auf das Pferd angepasst werden, Kosten und Enttäuschungen werden dem Pferdebesitzer erspart. Ist die Fütterung des Pferdes optimiert, kann mit unterschiedlichen Kräutern der Stoffwechsel unterstützt werden.