Leinsamen - braun - goldgelb - ganz - angestossen - trocken oder feucht füttern?


Leinsamen - zum Wohl der Verdauung

Leinsamen schützen mit ihren wertvollen Schleimstoffen nicht nur die Magenschleimhaut, sondern haben eine überaus positive Wirkung auf die Verdauung des Pferdes.

 

Die Gesundheit liegt im Darm

Die Nährstoffaufnahme wird durch eine gut funktionierende Verdauung verbessert, was einen optimalen Stoffwechsel nach sich zieht. Das Wachstum von Haut, Haar und Hufen werden zwar nicht angekurbelt, jedoch verbessert sich die Qualität. 

Leinsamen enthalten zusätzlich viele wertvolle Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Öle, Eisen, Zink, Kalium, Magnesium und Kupfer.

Gefährliche Blausäure in den Leinsamen?

 

Der gängige, braune Leinsamen beinhaltet mehr cyanogene Glycoside, eine Vorstufe der Blausäure. Diese selber haben noch keinen toxischen Effekt. Erst nach enzymatischer Spaltung der Moleküle kommt es zur Freisetzung von Blausäure. Cyanogene Glycoside sind nicht hitzebeständig, durch jegliches Erhitzen wie Kochen oder Backen können sie zum grössten Teil vernichtet werden.

 

Die bessere Variante ist der goldgelbe Leinsamen (Goldleinsamen)

Diese Leinsaat setzt eine geringere Menge an Blausäure frei. Der stark saure pH-Wert im Magen vermag diese zudem zu einem gewissen Grad eliminieren. Goldgelber Leinsamen kann bis 100 Gramm täglich problemlos ungekocht verfüttert werden, bietet erst noch mehr Schleim und verfügt über ein grösseres Quellvermögen.

 

Normalerweise mögen wir ja Schleimer nicht, hier aber schon …

Leinsamen werden häufig im Mash eingemischt. Dies kommt nicht von ungefähr. Leinsamen sind wunderbare Schleimer, aus diesem Grund leisten sie uns wertvolle Dienste. Genauer betrachtet sind das aber nur die Leinsamenschalen. 

 

Hat man ein Pferd mit Magenproblemen, müssen Leinsamen vor der Verfütterung in Wasser vorgequellt werden. Erst wenn die getrockneten Leinsamenschalen mit Wasser in Berührung kommen, entsteht der wertvolle Schleim. Frisst das Pferd trockene, nicht vorgequellte Leinsamen, zieht der trockene Leinsamen das Wasser aus dem Verdauungstrakt und entfaltet somit seine Wirkung erst im Darm.

 

Müssen Leinsamen immer vorbehandelt sein?

Natürlich haben Pferde durch ihre physiologische Gebissstellung keinerlei Mühe, Körner zu mahlen. Um eine verbesserte Verdaulichkeit zu erreichen, sollte man trotzdem angestossene, aufgeschlossene Leinsamen verfüttern.