Lachsöl - Fischöl - Omega 3 und die 7 Eskimos


Der Handel mit Lachsöl boomt! 

Mittlerweile hat sich das Geschäft mit den Fischölkapseln zu einen Miliardenmarkt gemausert.

Die goldenen Weichkügelchen werden von Jung und Alt in einer Selbstverständlichkeit eingenommen,

ohne je zu hinterfragen, ob es gesundheitlich etwas Positives mit sich bringt.

Auch in der Hunde- und Pferdefütterung ist der Trend weit verbreitet und die Ölfütterung hat ihren festen Platz eingenommen.

Aber was steckt wirklich hinter den grossen Versprechungen der Pharmaindustrie?


Heilversprechungen

 

Googlen wir einmal Omega-3, Lachsöl/Fischöl. Natürlich liste ich Ihnen jetzt nicht alle auf. 

Egal ob in der Humanmedizin oder in der Tierwelt, es sind den Heilversprechungen keine Grenzen gesetzt.

  • bei Herzrhythmusstörungen
  • bei Kindern mit ADHS/ADS
  • bei psychischen Erkrankungen
  • während der Schwangerschaft, um Missbildungen des Kindes zu verhindern
  • gegen allerlei Entzündungen
  • bei Hautbeschwerden wie Psoriasis, Ekzeme beim Pferd, etc.
  • vorbeugend gegen Krebs!

Eine kleine Einführung in die Welt der Studien

 

Nicht alle Studien werden seriös durchgeführt.

Hier ein wahres Beispiel:

Ein italienischer Gynäkologe wollte beweisen, dass man mit Studien alles belegen kann, was man möchte.

Also nahm er sich ein italienisches Dörfchen, das schon fast mehr Störche als Einwohner zählte.

Er drehte und wendete alle Angaben wie:

  • Anzahl Geburten
  • Anzahl vorhandener Störche
  • Berücksichtigung der Jahreszeit
  • das Zugverhalten des Storches

Und er konnte damit tatsächlich beweisen, dass der Mensch vom Storch gebracht wird!

Die 7 Eskimos und die heute immer noch populäre Eskimo-Diät

 

Was haben nun 7 Eskimos mit dem Lachsöl/Fischöl zu tun?

Zwei dänische Forscher, Bang und Dyerberg brachten den Stein Anfang der 1970er-Jahre ins rollen,

nachdem sie erfuhren, dass die Eskimos weniger an koronaren Herzkrankheiten und Schlaganfällen litten.

Also reisten sie in das Gebiet der grönländischen Inuit um eine Studie durchzuführen.

An der Studie waren ganze 7 Eskimos beteiligt ...

 

Auch heute ist die Eskimo-Diät noch bekannt, obwohl mittlerweile mehrere Auswertungen belegen,

dass die Einwohner nördlich des Polarkreises häufiger an Schlaganfällen sterben und ihre

Lebenserwartung sogar um 10 Jahre unter der in Dänemark liegt.

Überfischung der Meere

 

Denken wir an Fischer und Boote, erscheinen uns automatisch die romantischen Bilder vom Fischer, der mit seinem Kutter bei Sonnenuntergang in den Hafen einläuft. Dies werden aber in absehbarer Zeit nur noch wertvolle Träume und Erinnerungen sein.

 

Tatsächlich hat die jahrzehntelange Ausbeutung der Ozeane die Fischbestände dramatisch reduziert. Nach Einschätzung der Welternährungsorganisation FAO sind 75 Prozent der kommerziell genutzten Bestände überfischt oder von der Überfischung bedroht.

 

Aquafarmen boomen, Ende der achtziger Jahre wurden weltweit 2,5 Millionen Tonnen Fisch, Krebstiere und Muscheln gezüchtet und gehalten, zu Beginn des 20 Jahrhunderts sind es bereits über 50 Millionen Tonnen.

Fast jeder dritte Fisch, der in der Bratpfanne landet, wird aus den Aquafarmen geerntet.

Sie möchten wissen, wie?

Zur Erntezeit saugen die Farmbesitzer die Tiere mit Hilfe von Spezialschläuchen aus ihren Netzkäfigen.

 

Nicht alle Körperteile der Fische sind für die Bratpfanne geeignet ... weniger begehrte Teile wie Kopf, Rücken und

Innereien werden in einem großen Fleischwolf zerkleinert, anschließend auf 90 Grad erhitzt und zu Öl verarbeitet.

DAS ist das Lachsöl, das später zur Herstellung von Kosmetika oder Tiernahrung verwendet wird.

Aber Omega-3 ist doch gesund?

 

Omega-3 ist eine essenzielle Substanz, das heisst, unser Körper kann diese nicht selber aufbauen und muss diese über die Nahrung erhalten, während  Omega 6 eine semiessenzielle Fettsäure ist und von unserem Körper teilweise selber hergestellt werden kann. Omega 6 und 3 kommen in Seefischen und Pflanzen vor.

 

Ob es sich nun um Lachsöl oder andere Nahrungsmittel handelt, spielt keine Rolle.

Wichtig ist, dass unser Körper beide Stoffe benötigt, um das Risiko für verschiedene Krankheiten und Entzündungen zu verringern.

Im günstigsten Fall sollte das Verhältnis dieser beiden Substanzen zwischen 5:1 bis 3:1 stehen.

 

Woher kommt aber nun ein Ungleichgewicht?

Es gibt viele Ursachen dafür, aber machen wir doch ein einfaches Beispiel und begeben uns zusammen auf einen Küchenrundgang.

Nehmen wir unsere Öle, die wir haben. Haben Sie Distelöl oder wie häufig in den Haushalten zu finden ist, das Sonnenblumenöl?

Öl, Angaben 100 ml Omega 6 Omega 3 Verhältnis
Distelöl 73.9 0.5 148:1
Traubenkernöl 69.2 0.5 138:1
Sonnenblumenöl 61.0 0.5 122:1
Erdnussöl 25.8 0.8 32:1
Olivenöl 8.6 0.8 11:1
Walnussöl 57.3 10.1 6:1
Leinöl 15.1 61.5 1:4

Patienten mit chronischen Entzündungen oder rheumatischen Erscheinungen tun sich gut daran, Öle und/oder Nahrungsmittel

zu bevorzugen, die einen höheren Omega-3-Gehalt aufweisen, um einen Ausgleich zu schaffen.

 

Fazit

 

Lachsöl - die Mär vom Meer ...

greifen Sie getrost zu einem günstigeren Öl mit einem hohen Omega-3-Gehalt, lehnen sich zurück und geniessen ein Glas Wein.

Ihre Gesundheit und Ihr Tier wird es Ihnen danken.